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Hormon Balance Part 1

Kommen wir nun zu einem Thema, dass uns alle in irgendeiner Form beschäftigt: HORMONE.
Egal ob Mann oder Frau wir alle haben an einem gewissen Punkt unseres Lebens Probleme mit unseren Hormonen.
Manch einer fragt sich jetzt was Männer mit der Periode zu tun haben, aber was vielleicht einige auch nicht wissen, dass Hormone viel mehr als Stimmungsschwankungen, PMS & so manch anderes Frauenproblem sind.

Fangen wir von ganz vorne an:

Hor·mon
/Hormón/
Substantiv, Neutrum [das]
= in Drüsen erzeugter, ins Blut abgegebener, körpereigener Botenstoff, der den Stoffwechsel [für ihn spezifischer] Organe steuert
Das Wort Hormon leitet sich ab von altgriechisch ὁρμᾶν hormān ‚antreiben, erregen‘
Die Wissenschaft zur Erforschung der Hormone bezeichnet man als Endokrinologie. 

Beispiele für hormonelle Regulation

  • Stoffwechsel (Zuckerstoffwechsel, Fettstoffwechsel), Nahrungsaufnahme
  • Aufrechterhaltung der Homöostase
  • Sexualentwicklung und Sexualtrieb
  • Menstruationszyklus der Frau
  • Knochenwachstum
  • Muskelaufbau
  • Geistige Aktivität, Anpassung an Angst und Stress

Um euch die Komplexität dieses Themas einmal darzustellen, folgen jetzt zwei Auflistungen, die ihr nun wirklich nicht verstehen und auswendig wissen müsst, um euren Hormonhaushalt zu regulieren. Wer will kann auch einfach vorbei scrollen.
Danach gehen wir kurz auf die Umweltbeeinflussung ein und kommen dann zum interessantesten Thema: Wie können wir denn nun unseren Hormonhaushalt regulieren & was ist jetzt eigentlich mit dieser Anti-Baby-Pille. Eventuell wird es auch ein bisschen naughty. 😉 Zum Schluss beantworten wir noch ein Paar eurer Fragen.
Da wir nicht erwartet hatten, wie gut das Thema bei euch ankommt, haben wir uns entschieden Den Beitrag zu splitten. Ein paar Punkte und Fragen werden erst in den kommenden Wochen beantwortet. Wir geben euch in Instagram Bescheid!

Einteilung der Hormone nach chemischer Klassifikation & ihre Wirkungsweisen

Protein- und Peptidhormone mit charakteristischer Aminosäuresequenz

  • Neuropeptide des Hypothalamus:
    • Freisetzungshormone für LH/FSH, TSH, ACTH, GH (In der Hypophyse regen diese Releasing-Hormone die Freisetzung anderer Hormone an)
    • Somatostatin (wird während der Verdauung ausgeschüttet)
    • Agouti-ähnliches Peptid (AgRP) (wirkt appetitanregend und senkt den Stoffwechsel und den Energieverbrauch.)
    • Neuropeptid Y (NPY) (an der zentralnervösen Steuerung des Hungers und der Angst, der präsynaptischen Regulation von Neurotransmittern, der Kontrolle epileptischer Krämpfe, der Blutgefäßkontraktion, der Insulinfreisetzung und der Steuerung der Motilität im Magen-Darm-Trakt beteiligt)
    • Leptin (hemmt das Auftreten von Hungergefühlen und spielt eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Fettstoffwechsels)
    • Ghrelin (Neben der Appetitanregung hat das Hormon eine Reihe anderer Wirkungen)
  • Glykoproteinhormone der Adenohypophyse:
  • Follikelstimulierendes Hormon (Follitropin, FSH) (Sexualhormon, dass bei der Frau im Eierstock (Ovar) die Reifung von Eibläschen (Follikelwachstum) bis hin zum reifen Ei und zum Eisprung bewirkt  und beim Mann die Spermienbildung anregt.)
  • Luteinisierendes Hormon (Luteotropin, LH) (wirkt ebenfalls  bei der Regelung der Fortpflanzung mit)
  • Thyreoidea-stimulierendes Hormon (Thyreotropin, TSH) (wirkt stimulierend auf das Wachstum, die Iodaufnahme und die Hormonbildung der Schilddrüse)
  • Adrenocorticotropes Hormon (Adrenocorticotropin, ACTH)
  • weitere adenohypophysäre Hormone:
  • Somatropin (GH) (kommt als Wachstumshormon im menschlichen und tierischen Organismus vor)
  • Prolaktin (ist vor allem für das Wachstum der Brustdrüse im Verlauf der Schwangerschaft und für die Milchsekretion (Laktation) während der Stillzeit verantwortlich, und besitzt ferner psychische Funktionen)
  • Melanozyten-stimulierendes Hormon (MSH) (begrenzen unter anderem die Fieberreaktionund sind an der Regulierung von Hunger und sexueller Erregung beteiligt)
  • Galanin (an der Regulation der Freisetzung verschiedener Neurotransmitter beteiligt und wird in Verbindung mit der Alzheimerischen Krankheit gebracht)
  • Kisspeptin (Ist noch mitten in der Forschung, aber es vermag das Metastasieren von Hautkrebs und Brustkrebs zu unterdrücken)
  • Neuropeptide der Neurohypophyse:
    • Antidiuretisches Hormon (Adiuretin, Vasopressin, ADH) (bewirkt es die Bewahrung von Körperflüssigkeit – abgefahren oder?)
    • Oxytocin (eine wichtige Bedeutung unter anderem beim Geburtsprozess, bei dem es die Gebärmutter dazu bringt, sich zusammenzuziehen und damit Wehen auslöst, einnimmt. Zudem stimuliert Oxytocin die Brustdrüsen zur Abgabe von Milch. Gleichzeitig beeinflusst es nicht nur das Verhalten zwischen Mutter und Kind sowie zwischen Geschlechtspartnern, sondern auch ganz allgemein soziale Interaktionen)
  • Hormone der Schilddrüsen
    • Calcitonin (reguliert den Calcium- und Phosphathaushalt des Körpers und hat eine calciumsenkende Wirkung)
  • Hormone der Nebenschilddrüsen
    • Parathormon (PTH) (Die Hauptfunktion ist die mittels Calciumverlagerung und Kontrolle der Calciumausscheidung erfolgende Aufrechterhaltung einer ausreichenden Calcium-Konzentration im Blutplasma)
  • Hormon des Herzen
    • Atriales natriuretisches Peptid (ANP) (bewirkt eine Steigerung der Harnausscheidung. Daran gekoppelt ist eine Natriumionen ausschwemmende Wirkung)
  • Hormone der pankreatischen Inselzellen:
    • Insulin (Insulin ist an der Regulation des Stoffwechsels, insbesondere dem der Kohlenhydrate, beteiligt. Insulin senkt den Blutzuckerspiegel, indem es Körperzellen dazu anregt, Glucose aus dem Blut aufzunehmen. Spielt also eine wichtige Rolle bei der Ab- und Zunahme.)
    • Glucagon (seine Hauptwirkung ist die Erhöhung des Blutzuckerspiegels und ist in seiner Wirkung auf den Glucose-, Protein- und Fettsäurestoffwechsel ein Gegenspieler des Insulins)
    • Pankreatisches Hormon (PP) (Hormon des Magen-Darm-Kanals, das die Enzym- und Hydrogencarbonat-Produktion der Bauchspeicheldrüse, die Motilität des Darms und den Gallefluss hemmt)
  • Peptidhormone des Magen- und Darmtraktes
    • Cholecystokinin (CCK) (wortwörtlich übersetzt: Gallenblasenbeweger, ist aber auch zentralnervös beteiligt an der Auslösung des Sättigungsgefühls)
    • Sekretin (stoppt unter anderem die Produktion der Magensäure)
    • Gastrin (übt den stärksten Reiz für die Produktion von Magensäure aus)
    • Ghrelin (Appetitanregung und eine Reihe anderer Wirkungen)
    • Vasoaktives intestinales Peptid (VIP) (wird im Zwölffingerdarm gebildet, wenn dort Fette auftreten und wirkt als Neurotransmitter und Neuromodulator in den Neuronen des zentralen Nervensystems und in parasympathischen Nervenfasern – spätestens hier sollt euch bewusst sein, dass der Magen-Darm-Trakt mit unserem Hirn zusammen arbeitet)
    • Glukoseabhängiges insulinotropes Peptid (GIP) (wurde als Hauptwirkung eine Stimulation der Insulinausschüttung nach Nahrungsaufnahme nachgewiesen)
    • Peptid YY (PYY) (Bei adipösen Patienten ist die PYY-Konzentration stark erniedrigt, während sie stark erhöht ist bei Krankheiten, die mit starkem Gewichtsverlust einhergehen.)
  • Peptidhormon der Leber
    • Insulinähnliche Wachstumsfaktoren (Somatomedine, IGF) (sind Teil eines komplexen Systems, das Körperzellen nutzen, um mit ihrer Umgebung zu kommunizieren – abgefahren oder?)
  • Proteinhormone der Gonaden
    • Inhibin und Activin (reguliert die FSH-Freisetzung – FSH siehe oben)

Aminosäurederivate

  • Katecholamine (u.a. wichtig bei der Kampf-oder-Flucht-Reaktion)
    • Adrenalin (vermittelt eine Herzfrequenzsteigerung, einen durch Blutgefäßverengung bewirkten Blutdruckanstieg und eine Bronchiolenerweiterung. Es bewirkt eine schnelle Energiebereitstellung durch Fettabbau sowie die Freisetzung und Biosynthese von Glucose. Es reguliert die Durchblutung (Zentralisierung) und die Magen-Darm-Tätigkeit (Hemmung) und gilt auch als Stresshormon.)
    • Noradrenalin (körpereigener Botenstoff, der als Stresshormon und Neurotransmitter wirkt. Eng mit Adrenalin verwandt, hat aber physiologisch unterschiedliche Wirkungen)
    • Dopamin (gilt als Glückshormon. Die tatsächliche psychotrope Bedeutung wird hauptsächlich im Bereich der Antriebssteigerung und Motivation vermutet.)
  • Thyroxin (T4) und Triiodthyronin (T3) (auch Schilddrüsenhormone. Sie  sind essentiell für den Energiestoffwechsel sowie wichtige Partner für viele andere Hormone wie z. B. Insulin und Adrenalin.)
  • Serotonin (Wirkung auf den Blutdruck, auf die Magen-Darm-Tätigkeit und die Signalübertragung im Zentralnervensystem)
  • Melatonin (wird aus Serotonin produziert und steuert den Tag-Nacht-Rhythmus des menschlichen Körpers)

Steroidhormone – wie die Nebennierenrinden- und Geschlechtshormone

  • Mineralocorticoide (Regulierung des Kalium/Natrium-Gleichgewichts und somit des Blutdrucks.) – wie Aldosteron
  • Glucocorticoide (Funktion im Glucose-Stoffwechsel, wo sie die Umwandlung von Eiweiß (Protein) in Glucose und Glykogen fördern. Die natürlich vorkommenden Glucocorticoide sind Abkömmlinge des Gelbkörperhormons (Progesteron → kennen viele vielleicht von der Anti-Baby-Pille); zu ihnen zählen Cortisol und Corticosteron mit einem Anteil von 95 % beziehungsweise 5 % beim Menschen sowie Cortison) – wie Cortisol (ein Stresshormon, das katabole (= abbauende) Stoffwechselvorgänge aktiviert und so dem Körper energiereiche Verbindungen zur Verfügung stellt. Dämpfende Wirkung auf das Immunsystem kann dazu genutzt werden, um überschießende Reaktionen zu unterdrücken und Entzündungen zu hemmen. Zudem ist es an der Regulation des Wachstums beteiligt)
  • Estrogene (auch Follikelhormone genannt, sind die wichtigsten weiblichen Sexualhormone. Übrigens produzieren auch Männer im Hoden kleine Mengen an Estrogenen) – wie Estradiol (wirksamste natürliche Estrogen (Östrogen))
  • Gestagene (Substanzen, die im wörtlichen Sinne der Entstehung und Erhaltung einer Schwangerschaft (lateinisch Gestatio) dienen.) – wie Progesteron (Im humanen Organismus wird Progesteron aus Cholesterin synthetisiert. (Das finde ich super interessant, da ich anderthalb Jahre keine Periode hatte und gleichzeitig einen Cholesterinmangel, also konnte ich zu wenig Progesteron bilden) Progesteron regt das Wachstum der Gebärmutterschleimhaut an und bereitet diese auf die Einbettung einer befruchteten Eizelle vor. Kommt es zu einer Befruchtung der Eizelle, verhindert Progesteron eine weitere Follikelreifung, kommt es hingegen zu keiner Empfängnis vermindert sich die Progesteronproduktion wieder und die Gebärmutterschleimhaut wird abgestoßen und ausgeschieden. Es wird sowohl von Frauen als auch von Männern gebildet.)
  • Androgene (sind Sexualhormone, die eine virilisierende (von lateinisch virilis „männlich“) Wirkung besitzen und somit die Ausbildung sekundärer Geschlechtsmerkmale wie Bartwuchs, Muskelentwicklung und tiefer werdende Stimme bei Jugendlichen bedingen. Androgene werden in Hoden und Nebennieren sowie in kleinerer Menge in Eierstöcken produziert.) – wie Testosteron (Sexualhormon (Androgen), das bei beiden Geschlechtern vorkommt, sich dabei aber in Konzentration und Wirkungsweise bei Mann und Frau unterscheidet.)
  • Dehydroepiandrosteron (DHEA) (In Abhängigkeit vom jeweiligen hormonellen Niveau kann es sich wie ein Estrogen oder wie ein Androgen verhalten und ist die Vorstufe sowohl für die männlichen Sexualhormone (Androgene) als auch für weiblichen Sexualhormone (Estrogene))

Arachidonsäurederivate (Eicosanoide) → (Arachidonsäure ist übrigens eine vierfach ungesättigte Fettsäure in der Gruppe der Omega-6-Fettsäuren. Sie kommt in Pflanzen nur wenig vor und findet sich z. B. im Echten Schwarzkümmel (Nigella sativa). Die Wirkung ist sehr umstritten, da sie auch Entzündungsprozesse begünstigen kann)

  • Prostaglandine (wirken als Gewebshormone und sind besonders reich im Sperma vertreten)
  • Leukotriene (Ihre Rolle im Stoffwechsel steht im Zusammenhang mit allergischen bzw. entzündlichen Reaktionen des Körpers (z. B. Asthma bronchiale).)
  • Thromboxane (hat unter anderem etwas mit der Blutgerinnung zu tun)

Jedes Hormon hat also eine Aufgabe. Wenn jedes Hormon im Gleichgewicht ist, geht es uns in der Regel gut: Wir sind fit und ausgeglichen. Übrigens werden immer wieder neue Hormone entdeckt, was heißt, dass diese Auflistung nicht endgültig ist.

Ebenso kann man Hormone nach ihrer Herkunft einteilen.
Es gibt zwar spezielle Hormondrüsen wie die Hypophyse (Vorder- und Hinterlappen), Zirbeldrüse, Schilddrüse (+ Nebenschilddrüse), Nebenniere und Inselzellen in der Bauchspeicheldrüse (Unter anderem BIldung von Insulin).
Im Hypophysen-Vorderlappen wird unter anderem das Hormon LH/FSH gebildet. Als ich letztes Jahr meine Tage nicht bekommen habe, musste ich einen LH/FSH Test machen. Dieser stellt fest, ob der Körper ohne künstliche Hormonzufuhr überhaupt ind er Lage ist einen Eisprung hervorzurufen. Da hier alles bei mir in Ordnung war, musste die Ursache woanders liegen – hierzu später mehr.
Neurohormone werden von Neuronen im Zentralen Nervensystem produziert. Hierzu gehören die Hypothalamische Neuropeptide.
Gewebe mit Hormonbildenden Zellen sind Haut (man denke an die Vitamin D Produktion), Herz, Leber, Magen- und Darmtrakt und die Gonaden (Hoden und Ovarien). Aber auch die Niere und die Leber haben eine Steuerungsfunktion bestimmter endokriner/hormoneller Regelkreise. Ihr seht also, dass fast der ganze Körper für die Hormonproduktion eingespannt wird.

Entscheidend für die Hormonproduktion ist übrigens nicht die äußere Umgebung einer Zelle, sondern die Ausrüstung innerhalb mit den charakteristischen Enzymen. → Ganz wichtig also: ENZYME

Hormone in der Umwelt & ihre Auswirkungen
Leider gelangen Hormone immer mehr in unsere Umwelt und können früher oder später über die pflanzliche und tierische Nahrungskette in ungünstiger und unkontrollierter Dosierung von uns aufgenommen werden. Beispielsweise kann die Anti-Baby-Pille von Kläranlagen nicht abgebaut werden, da diese nicht auf den Medikamenteneintrag ausgelegt sind. Aber auch Medikamente bzw. ihre Rückstände können so fast ungehindert über die Oberflächengewässer auch wieder in unser Trinkwasser
Angeblich lassen sich mehr als 180 der 3000 in Deutschland nicht zugelassenen Wirkstoffe in deutschen Gewässern nachweisen: Von Hormonen und Lipidsenkern über Schmerzmittel und Antibiotika bis hin zum Röntgenkontrastmittel. (I mean wtf?!)
Ein weiteres Problem ist das auch bestimmte Schadstoffe wie beispielsweise Phthalate (Ausgangsstoff zur Darstellung vieler Farbstoffe, Farbpigmente oder Weichmacher) wie Hormone wirken und können bei Mädchen die immer früher einsetzende erste Monatsperiode beeinflussen.
Nicht zu vergessen sind auch die Hormone die bei der Massentierhaltung eingesetzt werden, damit die Tiere während der (wortwörtlich) Fleischproduktion (und nicht Viehhaltung) groß werden, um so viel Fleisch wie möglich abgeben zu können. Genau diese Hormone nehmen wir dann wieder mit dem Verzehr auf. Deshalb unbedingt auf die Herkunft eurer tierischen Lebensmittel achten!!! (PLEASE)
Wer weiß, vielleicht werden ja Hormone auch bei der Pflanzenproduktion eingesetzt, damit der Ertrag größer ist. Also auch hier bitte auf die Herkunft achten. Bestenfalls zum Wochenmarkt gehen, bei dem ansässige Bauern ihren Ertrag verkaufen oder Demeter, Naturland und Bioland zertifizierte Lebensmittel kaufen. Seht das allerdings nicht zu fanatisch, schon eine kleine Änderung beim Kaufverhalten ist ein Schritt in die richtige Richtung. Der Rest kommt mit der Zeit.

Die wichtigsten Hormone & wie man sie positiv beeinflussen kann

Serotonin: Das Signalhormon
Der größte Teil des Serotonins wird in den sogenannten enterochromaffinen Zellen des Darmes hergestellt. Die Produktion findet aber auch in Nervenzellen des Gehirns statt. Serotonin entsteht aus der Aminosäure Tryptophan.
Das Serotonin kann an verschiedene Rezeptoren auf der Oberfläche verschiedener Zellen im Körper binden. Jeder Serotonin-Rezeptor führt zu einer anderen Reaktion im Körper. So steuert das Serotonin viele unterschiedliche Prozesse. Im zentralen Nervensystem etwa ist das Serotonin ein wichtiger Botenstoff, der unterschiedlichste Prozesse beeinflusst.
Einige Lebensmittel wie Walnüsse und Bananen enthalten Serotonin. Auch Schokolade (also Kakao) soll angeblich zur Ausschüttung des „Glückshormons“ führen. Leider gelangt das Serotonin aus den Lebensmitteln zwar in den Körper, kann jedoch nicht die natürliche Grenze zwischen Gehirn und Blutkreislauf (Blut-Hirn-Schranke) überwinden. Das Glücksgefühl nach dem Verzehr bestimmter Speisen ist also eher auf einen psychologischen „Placebo-Effekt“ zurückzuführen.
Da Serotonin aus der Aminosäure Tryptophan entsteht, sind folgende Lebensmittel auch eine gute Quelle: Thunfisch, Kürbiskerne, Spirulina und Eier.

Melatonin: Das Schlafhormon
Produktionsorte im Körper sind die Zirbeldrüse, der Darm und die Netzhaut des Auges. Die Melatoninkonzentration steigt im Laufe der Nacht um den Faktor drei (bei älteren Menschen) bis zwölf (bei jungen Menschen) an, das Maximum wird gegen drei Uhr morgens erreicht – mit einer jahreszeitlich wechselnden Rhythmik. Tagsüber ist die Melatoninproduktion übrigens durch das Sonnenlicht gehemmt und fängt erst wieder bei Dunkelheit an. Im Winter tendieren wir hier in Deutschland zu einem zu hohen Melatoninspiegel und wird mit der Winterdepression in Verbindung gebracht.
Melatonin kommt in pflanzlichen und in sehr geringen Mengen auch in tierischen Lebensmitteln vor. Den höchsten Melatonin-Gehalt weisen Cranberrys (bis zu 9.600 µg/100 g Trockengewicht) auf. Weitere Quellen für Melatonin sind einige Pilzarten (Edel-Reizker, Gemeiner Steinpilz, Zucht-Champignon, Echter Pfifferling), einige Getreidearten (Mais, Reis, Hafer, Gerste), Senfsamen, getrocknete Tomaten und Paprika sowie einige Weinsorten.
Die Melatonin-Konzentration im Blut ist nach dem Verzehr melatoninhaltiger Lebensmittel signifikant höher. Der Verzehr melatoninreicher Lebensmittel wirkt sich positiv auf das Schlafverhalten aus.

Dopamin: Das Glückshormon
Dopamin dient im Gehirn der Kommunikation der Nervenzellen untereinander, ist also ein Nervenbotenstoff (Neurotransmitter). In bestimmten „Schaltkreisen“ vermittelt er dabei positive Gefühlserlebnisse („Belohnungseffekt“), weswegen er – so wie auch Serotonin – als Glückshormon gilt. Im Vergleich zu Serotonin bewirkt Dopamin aber eher eine längerfristige Motivationssteigerung und Antriebsförderung.
Bei schizophrenen oder sonstigen psychotischen Patienten ist die Dopamin-Konzentration in bestimmten Hirnarealen meist erhöht. Hier werden Hemmer des Botenstoffs (Dopamin-Antagonisten) eingesetzt. Sie zählen zu den Antipsychotika oder Neuroleptika.
Da bestimmte Drogen wie Kokain die Wiederaufnahme des ausgeschütteten Botenstoffs in die Nervenzelle unterbinden (Dopamin-Wiederaufnahmehemmer), kommt es nach deren Konsum zu einer verstärkten Dopamin-Wirkung. Das Gehirn verbindet den Drogenkonsum somit mit einem Belohnungseffekt, wodurch sich primär die Suchtwirkung von Kokain und anderen Drogen erklären lässt. Nach übermäßigem Drogenkonsum ergeben sich oft auch klinische Bilder einer Psychose.
Einen positiven Dopaminschub erfährt man als Reaktion auf angenehme Aktivitäten wie Essen und Sex.
Um Dopamin zu produzieren, braucht dein Körper Tyrosin, eine Aminosäure. Wenn diese Aminosäure in deinen Körper gelangt, wandert sie zu deinem Gehirn. Dort angekommen wird sie mit der Hilfe anderer Enzyme von den Neuronen, die für die Freisetzung von Dopamin verantwortlich sind, in Dopamin umgewandelt. (https://www.macalester.edu/projects/UBNRP/meth08/biochemistry/dopamine.htm)
Folgende Lebensmittel haben einen relativ hohen Thyrosin-Gehalt:
Reis, Gerste, Haferflocken, Dinkelmehl, Avocado, Erdnüsse, Sesam, Mandeln, Kichererbsen, Linsen, Limabohnen, Sojabohnen, Erbsen, Bohnen (weiß), Grünkohl, Petersilie, Huhn, Lammfleisch, Kalbsfleisch, Rindfleisch, Schweinefleisch (bei tierischen Produkten ist die Qualität besonders wichtig), Bäckerhefe, Makrele, Hering, Heilbutt, Forelle, Sardine und noch viele Lebensmittel mehr. Wer sich also ausgewogen ernährt wird hier so schnell keinen Mangel aufweisen.
Man sollte sich mit proteinreichen Nahrungsmittel ernähren, um seinen täglichen Bedarf an Phenylalanin (Erbsen, Sojabohnen, Kürbiskerne, Lachs, Naturreis, Walnüsse) zu decken. Tyrosin kann nämlich teilweise auch aus Phenylalanin hergestellt werden.
Auch Meditation, Sonnenlicht und Koffein können deine Dopamin Produktion positiv beeinflussen.

Östrogen: Das Frauenhormon
Östrogene – auch Estrogene, abgekürzt E – ist der Oberbegriff für die weiblichen Hormone wie Östron, Östradiol und Östriol. Sie werden im Eierstock, in der Plazenta sowie in der Nebennierenrinde gebildet. Auch beim Mann kommen Östrogene vor. Sie werden zum Beispiel im Hoden produziert. Angeregt wird die Östrogenbildung durch das follikelstimulierende Hormon (FSH) aus dem Hypophysenvorderlappen (= Vorderlappen der Hirnanhangsdrüse).
Östrogene sind an der Steuerung des Menstruationszyklus beteiligt. Sie sorgen dafür, dass der Follikel (unbefruchtetes Ei mit umgebendem Gewebe) im Eierstock heranreift. Unter Östrogeneinfluss verändert sich der Schleimpfropf im Gebärmutterhals zum Zeitpunkt des Eisprungs so, dass die Spermien leichter hindurchwandern können. Östrogene sind beteiligt am Schleimhautaufbau der Gebärmutter und beeinflussen das Wachstum des Brustgewebes.
Östrogene können Wassereinlagerungen im Körper begünstigen. Sie hemmen aber auch den Knochenabbau und erhöhen die Konzentration des sogenannten guten HDL-Cholesterins.
Das “Hauptöstrogen” Östradiol wird sehr schnell in der Leber abgebaut. Daher eignet es sich eher nicht zur Einnahme als Tablette. Die Östrogene der “Pille” sind deshalb chemisch etwas anders aufgebaut als die natürlichen Hormone.

Testosteron: Das Männerhormon
→ folgt noch!

Progesteron: Das Schwangerschaftshormon
→ folgt noch!

Chortisol: Das Stesshormon
→ folgt noch!

Leptin: Das Appetithormon
→ folgt noch!

Adrenalin: Das Angriffsmodushormon
→ folgt noch!

Insulin: Das Blutzuckerspiegelhormon
→ folgt noch!

Thyroxin: Das Schilddrüsenhormon
→ folgt noch!

Welche Anzeichen gibt es für Hormon-Inbalance?

Da ein so komplexes Konstrukt relativ anfällig ist, kann es schon das eine oder andere Mal, insbesondere in Extremsituationen, dazu kommen, dass der Hormonhaushalt nicht mehr im Gleichgewicht sind. Das heißt, dass unsere Hormone mal zu niedrig oder zu hoch konzentriert sind.
Folgen davon sind:

  • Erschöpfung
  • Stimmungsschwankungen, sind aber auch natürlich bei der Periode
  • Gewichtsproblemen
  • Schilddrüsenfunktionsstörungen
  • Hitzewallungen
  • Haarausfall
  • Ausfall der Periode

Gibt es natürliche Produkte, die den Hormonhaushalt wieder ins Gleichgewicht bringen?
Ja diese gibt es. Im Prinzip spielen sie auch eine wichtige Rolle in der Epi-Food Ernährungsweise. Denn ernährt man sich so, dass der individuelle Nährstoffbedarf im Körper ausreichend gedeckt ist, kann man davon ausgehen, das man so auch seinen Hormonhaushalt automatisch ausbalanciert. Wichtig dabei ist, dass eder einen individuellen Nährstoffbedarf hat und man nicht einfach alle über einen Kamm scheren kann. Das hängt zum einen von den Genen ab und zum anderen vom Lebensstil, Lebensraum, Arbeit, Mutter oder Vater sein und Sport ab.

Folgende Lebensmittel haben einen besonderen Nutzen bezogen auf einen regulierten Hormonhaushalt


Maca Wurzel

Maca Wurzel verfügt auf das Hormonsystem bezogen über regulierende Eigenschaften und fördert eine normale Hormonproduktion. Es wirkt sich auch positiv bei einer Schilddrüsenunterfunktion aus, erhöht die Fruchtbarkeit und steigert die Libido.

Kokosöl

Extra natives Kokosöl ist ein natürliches Hausmittel gegen Hormonungleichgewicht. Die darin enthaltenen mittelkettigen Fettsäuren fördern eine gesunde Schilddrüsenfunktion und eigenen sich besonders bei einer Schilddrüsenunterfunktion.
Das Kokosnussöl hilft auch den Blutzucker zu stabilisieren, stärkt das Immunsystem, beschleunigt den Stoffwechsel und fördert die Gewichtreduktion. Das Kokosöl ist gut für unser Herz und kann sogar Herzkrankheiten vorbeugen.


Omega-3 Fettsäuren

Omega 3 Fettsäuren spielen bei der Hormonproduktion eine bedeutende Rolle und helfen sie in Balance zu halten.
Omega 3 Fettsäuren reduzieren Menstruations- und Wechseljahrsbeschwerden und sind deshalb besonders für Frauen vorteilhaft. Allgemein wirken sich die antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften sehr positiv auf unsere Gesundheit aus.
Einige gute Quellen für Omega 3 Fette sind Leinsamen, Chia Samen, Walnüsse und Olivenöl.


Vitamin D

Vitamin D beeinflusst die Hypophyse, in der verschiedene Hormone produziert werden. Mehr Vitamin D reduziert Symptome, die durch ein zu geringes Östrogenlevel verursacht werden. Es beeinflusst auch das Gewicht und den Appetit. Durch einen Mangel wird die Freisetzung von Parathromen gefördert.
Ein paar Minuten Sonnenstrahlen helfen schon, dieses wertvolle Vitamin zu produzieren und den Hormonhaushalt zu stabilisieren.

aber auch:

Bewegung
Bewegung ist eine einfache Möglichkeit in Form zu bleiben und sein Hormonhaushalt wieder ins Gleichgewicht zu bringen und sein Cortisollevel zu senken.
Ein Hormonungleichgewicht führt nicht selten zu Stimmungsschwankungen. Regelmäßige Bewegung setzt in unserem Gehirn verschiedene Stoffe frei, die das allgemeine Wohlbefinden verbessern und Stimmungsschwankungen reduzieren.
Sportliche Aktivitäten über 45 Minuten führen zu einem Anstieg des Cortisollevels und sind deshalb lieber öfters aber dafür kürzer.
Schwimmen, Wandern, Joggen oder kurze Trainingseinheiten bieten sich dafür mehrmals die Woche an.

Weitere Tipps:

  • Mehr gesunde Fette wie zum Beispiel in Avocados
  • Kaufe Bio-Produkte
  • Weniger Stress und erholsamer Schlaf
  • Weniger Kaffee, da es den Cortisolspiegel erhöht
  • Mehr Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe in Form von Kohl, Grünkohl, Brokkoli und Rosenkohl. Sie erhöhen die Entgiftungskapazität der Leber, wodurch der Entgiftungsprozess beschleunigt wird.
  • Weniger raffinierte Kohlenhydrate, durch die Reduzierung von verarbeiteten Lebensmitteln

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